Von wilden Kälbern, gefleckten Knabenkräutern & Ziegenbärten
Der Verein «Schützt das Kiental» hat sich zur Aufgabe gesetzt, die Natürlichkeit des Kientals und das Eidgenössische Jagdbanngebiet
Kiental zu erhalten. Dies seit 41 Jahren. Zum Jubiläum «40 plus no eis» reisten eine «Tschuppele» Vereinsmitglieder auf die Griesalp.
Wildhüter Paul Schmid erwartete die Gruppe bereits. Und mit ihm sein Fachwissen und ein paar Geschichten aus dem Berufsalltag als «Schützer» im Kiental. Auf dem Rundweg über Bundsteg, Steinenberg und Golderli begleitete er die Vereinsmitglieder und teilte sein Wissen zum Thema klimabedingte Veränderungen im Kiental, dem schwindenden Gams- und sprunghaft ansteigenden Hirschbestand, den unterschiedlichen Gesteinsarten im Tal, zum Trend «Waldbaden» und der einheimischen Flora.
«… und da, seht her- ein Ziegenbart!», die Flora- Banausen unter den Anwesenden witterten schon etwas Haariges. «Eine weissflockig blühende Blume», erläuterte Schmid und wies auf eine weitere Vertreterin mit speziellem Namen, dem gefleckten Knabenkraut, hin. Und immer wieder gab es Anekdoten zu einem Schauplatz am Wegesrand: Die Landwirte, die mit der Hilfe des Wildhüters einem verwilderten Kalb wieder habhaft wurden. Ahornbäume, die vor Anhängern des «Waldbadens» beschützt werden müssen. Das Miteinander und Gegeneinander der unterschiedlichen Interessegemeinschaften in der Natur. Geschichten zum Schmunzeln, aber auch solche, die die Zuhörer nachdenklich stimmten.
Beim anschliessenden Mittagessen im Hotel Griesalp zeigte sich Lambertus Peeters, langjähriger Präsident, sehr zufrieden und freute sich auf den nächsten Anlass im September, eine «Abendrunde zur Brunftzeit der Hirsche» in Begleitung des Wildhüters. Der Präsident macht sich jedoch auch Gedanken um die Zukunft des Vereins. Besteht dieser doch vor allem aus älteren Mitgliedern. Der Vorstand ist unterbesetzt. Engagierte Leute werden dringend gesucht- Sorgen, die so mancher Verein kennt.
«Der Verein ist offen gegenüber neuen Erkenntnissen und Veränderungen, welche nicht im Widerspruch zum Vereinszweck stehen», steht auf der Homepage. Man könnte ja den Verein auf die Probe stellen…
Andrea Balmer-Beetschen, Vorstand Verein «Schützt das Kiental»
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